Vereinsgeschichte

 

Im Protokollbuch I des "Vereins für Bienenzucht und Seidenbau zu Bonn" ist als erste Eintragung das Protokoll über die Gründungsversammlung des Vereins am 1. Dezember 1867 enthalten. Die erste vorhandene Mitgliederliste enthält 75 Namen, darunter die des damaligen Oberbürgermeisters Kaufmann, des Landrats v. Sandt, des Oberberghauptmanns v. Decken, zahlreiche Lehrer, Rentner, Gutsbesitzer, Offiziere, Landwirte und Gärtner. Von den Mitgliedern waren etwa die Hälfte aktive Imker, jeder fünfte Seidenraupenzüchter.

Zu der uns heute fremdgewordenen Seidenraupenzucht berichtet die Bonner Zeitung über eine Versammlung des Vereins am 24. Januar 1869: "Sodann hielt Herr Weißweiler einen sehr lehrreichen Vortrag über das ausgestellte prachtvolle Seidenzuchtkabinett... Besonders sehenswerth sind die wunderschönen Seiden-Cocons aus sämmtlichen Seidenzucht treibenden Ländern der Erde und die echte Gewebe rheinischer Seide, die an Schönheit und Güte wirklich Alles übertreffen, was wir bis jetzt dieser Art gesehen haben."

Das Vereinslokal befand sich damals bei A. Breuer in der Wenzelgasse. Auch im Fronhof in Endenich, bei den Gastwirten Weiler in Beuel, Weber in Alfter, Bachem in Grau-Rheindorf, Claasen in Lessenich, in Roisdorf, Bornheim und in der "Lese" in Bonn wurde getagt. Die Bienenstände der Vereinsmitglieder wurden regelmässig begangen, unter anderem die, wie ausdrücklich berichtet wird, in den schönen Gartenanlagen des Barons von Rigal in Bad Godesberg.

Im Vereinsleben trat im Laufe der Jahre die Seidenraupenzucht in den Hintergrund. Der von Friedrich II. vorangetriebene und von den französischen Gouverneuren Anfang des 19. Jahrhunderts besonders geförderte Anbau des Maulbeerbaumes fand im Bonner Raum nicht so viele Freunde und Pfleger wie die Bienenzucht. Seit Anfang der 80er-Jahre des 20. Jahrhunderts wird der Verein als "Bonner Bienenzuchtverein" geführt.


Bisherige Vereinsvorsitzende und Betreuer des Lehrbienenstandes:

 

Werner Melzer ( 1980er Jahre - 2008)

Mark Schrader ( 2008 - 2012)

Winfried Michels (2012 - heute)